...und auch Zeichnungen und Gemälde. (Bilder anklicken zum öffnen & schließen!)

"tz"/Seeger Berncastel 1550
Berncastel 1550 - Quelle ex Archiv "tz" - Primärquelle unbekannt.

Schmitt/Seeger Berncastel 1550
Berncastel 1550 - Quelle Schmitt: Bernkastel im Wandel der Zeiten", Bernkastel, 1985.

Vogt Berncastel 1550
Berncastel nach einer Ansicht von 1550 - Quelle: Vogt, Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 1935, Seite 73.
Das Original ist wohl verloren gegangen.

1930er evtl.
Es gab in den 1930ern auch eine Ansichtskarte mit diesem Motiv aus 1550
Rücksritr, Verlag Gebr.Kaiser
Leider konnte ich über dieses Blatt keine weiteren Informationen finden außer den hier angegebenen.
Die linke & mittlere Grafik und die Vogt Zeichung unterscheiden sich allerdings in Details recht deutlich - z.B. in der Position der
drei Boote rechts relativ zum Ufer und vieles mehr. Eine frühe Kopie dieses Blattes aus etwa 1820 ist möglicherweise
bei der Zerstörung der Alten Kellnerei in 1945 verloren gegangen. (1820 Gotthardt, Besitz: Frau Ehses-Griebler in den 1930ern)
Die linke und die mittlere Zeichnung sind im Prinzip identisch - laut Franz Schmitt eine Tuschezeichnung von Fritz Seeger, dem
Traben-Trabacher Maler. Allerdings muss "tz" wohl das Original von Seeger kopiert haben, denn aus dem Schmitt Bild ist sein Bild nicht machbar.
Offen bleibt die Frage: Nach welchem Vorbild hat Fritz Seeger gezeichnet? Vogt?
Berncastel ca.1598 - in Band V der "Civitates Orbis Terrarum" von Braun und Hogenberg.
Braun/Hogenberg
Berncastel ca.1598
Braun/Hogenberg
Berncastel ca.1598
Berncastel ca.1598 - in Band V der "Civitates Orbis Terrarum" von Braun und Hogenberg. - Hier anders coloriert.
Bildquelle: Antiquariat Peter Fritzen Trier
Braun/Hogenberg
Berncastel ca.1598
Georg Braun (* 1541 in Köln; † 1622 ebenda) war Theologe, Kanoniker und Dekan am Stift St. Mariengraden in Köln. Braun war in den Jahren von 1572 bis 1618 der Autor und
Herausgeber der Civitates Orbis Terrarum, ein damals richtungsweisendes und umfassendes Werk mit Stadtansichten.
Frans Hogenberg (oder Hoog[h]enbergh; in deutschen Texten auch Franz Hogenberg; * 1535 in Mechelen; † 1590 in Köln) war ein Kupferstecher und Radierer,
der 1572 zusammen mit Georg Braun das Städteansichtenbuch Civitates Orbis Terrarum herausgab.

Merian Berncastel um 1646
Berncastel
Matthäus (auch: Matthias) Merian, der Ältere (1593-1650)
Kupferstich aus "Topographia Germaniae" : Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis", (Erzbistümer Mainz, Trier und Köln), 1646.
Originalbildgröße: 13 x 18 cm.
Merian, schweizer/deutscher Kupferstecher und Verleger, begann im Jahre 1642 mit der Herausgabe eines umfassenden Werkes ("Topographia Germaniae") mit mehr als 2000
Ansichten von Städten, Landschaften und Landkarten, die er zum Teil über Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte. Die Texte zu seinem Werk schuf der zu seiner
Zeit populäre Autor und Reiseschriftsteller Martin Zeiller (1589 - 1661).
Verwirrung stiftete Merian dadurch, dass sich im gleichen Werk eine Ansicht mit der Betitelung "Welmenach" befindet, die aber nach allgemeiner auffassung ebenfalls
Bernkastel darstellt. Welmenach lässt sich als das heutige "Wellmich", ein Stadtteil von St. Goarsheusen am Rhein, identifizieren.
Der Kupferstich zeigt Bernkastel noch mit den Mauern und den acht Türmen seiner alten Stadtbefestigung, die im Jahr 1689 von den Franzosen zerstört wurden.
Als weitere markanten Gebäude sieht man an der Bernkasteler Uferfront den Kirchturm und links daneben die alte kurfürstliche Kellnerei, später Haus Astor, in
der am 8. Mauml;rz 1512 Kaiser Maximilian I. auf seinem Weg nach Trier übernachtete. Zu sehen ist auch auf der Nordseite das "Graacher Tor" in seiner alten Form mit wuchtigem Turm.
Im Vordergrund am Kueser Moselufer ist das in den Jahren 1651 - 1657 erbaute Cusanusstift zu sehen.
Textquelle: http://www.alt-bernkastel.de (nicht mehr existent, erreichbar nur noch über die Waybackmachine).

Berncastel 1550
Berncastel 1550 - Abbildung bei Franz Lucas, Quelle ex Archiv "tz" - Primärquelle unbekannt.

Berncastel 1550
Berncastel 1550 - Franz Schmitt, Bernkastel im Wandell der Zeiten, S. 59. Quelle ist offenbar die
Ansichtskarte weiter unten, die von J. Engel gestaltet wurde.

Berncastel 1550
Berncastel 1560 - Quelle ex Archiv "tz" - Primärquelle unbekannt.
Links eine Abbildung von in Franz Lucas, "Bernkastel-Kues", 1923, Seite 7 (1550).
Die rechte Abbildung fand ich ohne weiteren Hinweis im "tz" Archiv (1560). Mir sind bisher keine Daten bekannt. Der Vordergrund zeigt
eine große Ähnlichkeit mit der Darstellung Merians; allerdings ist auf einem linken Gebäude ein zusätzlicher Turm.
Vorlage ist NICHT die unten gezeigte Ansichtskarte, denn dort fehlt der unterste Teil..
In der Mitte Franz Schmitt, Berkastel im Wandel der Zeiten, S59, keine Quelle.

Ansichtskarte 1898
Auch vonn diesem Motiv gibte es eine Ansichtskarte - aus dem Jahr 1898 und die Reproduktion machte der recht
erfolglose Bernkasteler Fotograf Jacob Engel.

Ansichtskarte 1898
Rückseite

größer: AK 1898
Das Motiv etwas graphisch herausgeläst: Rechts der Eintrag "gez. J. Engel Ret. 98". Dieses Motiv muss die Vorlage
gewesen sein für die Franz Lucas Abbildung.
Auch hier gab es eine Ansichtskarte. Produziert 1898 als Weltpostverein Karte. Jacob Engel war ein recht erfolgloser Bernkasteler
Fotograf, der 1900 ein "Photographisches Atelier" am Markt 317 aufgemacht hat aber kurze Zeit später verschwunden war Richtung Saarland.

Ansichtskarte 1901
Und noch eine: und ist jetzt ist die Primärquelle von "tz" enttarnt? Diese Karte war es nicht, denn unten fehlen Teile,
die bei dem "tz" bild vorhanden sind. .

Ansichtskarte 1898
Rückseite: gelaufen am 4. August 1901 6-7 Uhr Nachmittags von Bernkastel nach Frankfurt/M, Ankunft 5. August 1901 6-7 Uhr vormittags.

Hier ist die Verfälschung
Hier ist ganz klar zu sehen, dass der Turm photomechanisch hinzugefügt wurde und nicht mit der Grafik zu tun hat. Warum ? Ich weiß es nicht.
Da bleibt jetzt immer noch die Frage, welche Zeichnung war denn nun das Vorbild für diese Tohuwabohu Grafiken??
Der untere Teil ist eindeutig Merian plus den einen Turm, der nachretuschiert wurde. Und woher stammt der obere Teil?

Ansichtskarte 1901
Und noch eine: und ist jetzt ist die Primärquelle von "tz" enttarnt? Diese Karte war es nicht, denn unten fehlen Teile,
die bei dem "tz" bild vorhanden sind. .
Des Rätsels Lösung eventuell?: Es gibt ein Exemplar dieser Ansichtskarte, auf dem von alter Hand - offenbar Jospeh Dillinger -
vermerkt ist "Nach Gemälde v. Ignaz Leyendecker".
Ignaz Leyendcker war ein Sohn des berühmten Bernkasteler Forografen Nikolaus Leyendecker. Die Zeichnung muss dann schon vor 1900 gemacht
worden sein denn ab 1900 war Ignaz Missionar in Ruanda. In einem Nachruf 1926 wurde Ignaz als "grandioser Zeichner" beschriben.
Dass J. Engel die Zeichnung für sich reklamiert
auf der anderen Ansichtskarte oben ist nicht ungewöhnlich. Er ging oft mit Leyendecker Produkten und seiner Signatur großzügig um.
Bildquelle: Matthias Dietz-Lenssen.

Zeiller 1632-40
Berncastel Martin Zeiller nach Merian.
Bildquelle: Bernd Wendhut - Werner Heinz: Alte Ansichten des Bernkast'ler Landes, Bernkastel 1979.
Möglicherweise aus: Martin Zeiller: Itinerarium Germaniae Nov-Antiquae Teutsches Reyßbuch durch Hoch vnd Nider Teutschland bei Zetzner, Straßburg. 1632-1640
Martin Zeiller (* 17. April 1589 in Ranten, Steiermark; † 6. Oktober 1661 in Ulm) war ein protestantischer deutscher Autor der Barockzeit.
Eher Autor, aber kein Kupferstecher, denke ich. Die Grafik unterscheidet sich aber von der Merians. Siehe Hospitalsturm und kleines Bauwerk oben rechts.

Merian Welmenach um 1646
= Berncastel
Welmenach
Matthäus (auch: Matthias) Merian, der Ältere (1593-1650)
Kupferstich aus "Topographia Germaniae" : Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis", (Erzbistümer Mainz, Trier und Köln), 1646.
Originalbildgröße: 9 x 17 cm.
Merian, schweizer/deutscher Kupferstecher und Verleger, begann im Jahre 1642 mit der Herausgabe eines umfassenden Werkes ("Topographia Germaniae") mit mehr als 2000
Ansichten von Städten, Landschaften und Landkarten, die er zum Teil über Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte. Die Texte zu seinem Werk schuf der zu seiner
Zeit populäre Autor und Reiseschriftsteller Martin Zeiller (1589 - 1661).
Das als "Welmenach" betitelte Werk Merians stellt nach allgemeiner Auffassung Bernkastel dar. Welmenach laßt sich als das heutige "Wellmich", ein Stadtteil von Sankt Goarshausen am Rhein, identifizieren.
Wie bei seinem Stich "Berncastel" zeigt Merian Bernkastel noch mit seiner alten Stadtbefestigung, allerdings aus einem leicht veränderten Blickwinkel.
Es fehlt das Cusanusstift im Vordergrund. Dafür taucht am rechten Bildrand die "Burg Landshut" auf, die erst im Jahr 1692 durch einen Brand zerstört wurde.
Ein Artikel von Peter Klöppel zur Grafik Welmenach aus der Zeitschrift "Burgen und Schlösser" an der Uni Heidelberg - Grafik anklicken für PDF Datei

"Statt Berncastell" wann?
Statt Berncastell (ex Archiv "tz") Ein einfaches Flugblatt eventuell?
Ich habe absolut keine Ahnung zu diesem Blatt - Hilfe willkommen!
Unbekanntes Blatt: Die schöpferische Nähe zu Hogenbergs Hospital ist unverkennbar,
nur handwerklich ungeschickter.
1656-1661 wurde die kurfürstliche Kellnerei zwischen Mosel und "der Mandat" errichtet. Da dieses Blatt sagt "bei Nr. 2 steht jetzt
die kurfürstliche Kellnerei" muss das Blatt also aus den frühen 1660ern stammen.
Thesaurus philopoliticus (auch Thesaurus Philo-Politicus, deutscher Titel "Politisches Schatzkästlein" und nach 1638 Sciographia cosmica)
ist eine Sammlung von Kupferstichen bzw. Radierungen mit Stadtansichten (Veduten), die Daniel Meisner als Poeta laureatus und Eberhard Kieser
als Kupferstecher und Verleger ab 1623 in Frankfurt am Main veröffentlichten.
Meisner starb schon gleich zu Beginn der AAUsgabe in 1625, Kieser starb 1631 und der Kunsthändler Paulus Fürst aus Nürnberg (1636 - 1678)
kauft die Druckplatten und brachte das Werk 1637/38 als Sciographia Cosmica wieder heraus mit Buchstaben A-H für die 8 Teile und Nummern von 1-100.

Meisner/Kieser
Berncastel
Aus Daniel Meisner/ Kieser / Furck Thesaurus Philopoliticus/ Meisner´s Politisches Schatzkästlein. Hier nue eine 4 oben rechts.

Meisner/KIeser

Meisner/Kieser
Berncastel
Aus Daniel Meisner/ Kieser / Furck Thesaurus Philopoliticus/ Meisner´s Politisches Schatzkästlein. Hier ohne die 64.
Daniel Meisner (*1585 in Komotau, Böhmen; †11. März 1625 in Frankfurt am Main; auch Meissner und Meißner geschrieben) war ein deutscher Dichter
(vermutlich auch ein Kupferstecher, wie manchmal beschrieben) und Co-Autor des Thesaurus Philopoliticus, einer berühmten Serie von Stichen mit Stadtlandschaften.
Eberhard Kieser (*2. Dezember 1583 in Kastellaun; †November 1631 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Kupferstecher und Verleger.
Sebastian Furck (*um 1598 oder 1589 in Alterkülz/Hunsrück; †1655 oder 1666 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Kupferstecher.
"Glück und Glas, wie bald bricht das." - Unten: Cum ridet Fortuna nimis, cave, rumpitur ultro, Cum splendent, facile vitrea vasa crepnat.
Die Numerierung C64 rechts oben wurde durch den Verleger Paulus Fürst hinzugefügt, der die Kuoferstiche erneut von 1638 bis 1678 veröffentlichte.

Riegel 1690
Berncastel Christoph Riegel 1690
Christoph Riegel, Verleger und Kunsthändler, aktiv in Nürnberg zwischen 1678 and 1714.
Kupferstich aus "AsufÜhrliche und grundrichtige Beschreibung der vier weltberühmten Ströme Mosel, Saar, Neckar und Mayn".

Riegel 1690
Buchtitel. Quelle: Bayerische Staatsbibliothel digital

Vogts Repro von 1774
Repro einer Zeichnung von 1774 aus Vogts, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz.
Man sieht hier schön zwei der vermutlich drei Bugnachen der Fähre und den Galgen mit Zugpunkt auf der Fähre.
Über das Original zu dieser Repro ist mir nichts bekannt.